Dirk Helbing ist Professor für Computational Social Science am Department für Geistes-, Sozial- und Politikwissenschaften sowie Mitglied des Informatikdepartments der ETH Zürich. Im Januar 2014 erhielt Prof. Helbing einen Ehrendoktor der Technischen Universität Delft (TU Delft). Seit Juni 2015 ist er assoziierter Professor an der Fakultät für Technik, Politik und Management an der TU Delft, wo er die Doktorandenschule "Engineering Social Technologies for a Responsible Digital Future" leitet.
Dirk Helbing begann als Physiker. Mit seiner Diplomarbeit initiierte er den Bereich der Fußgängermodellierung und -simulation. Während seiner Doktorarbeit und Habilitation in der Physik half er, die Bereiche der Sozio-, Econo- und Verkehrsphysik zu etablieren. Er war auch Mitbegründer der Sektion Physik sozio-ökonomischer Systeme der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Als Gastwissenschaftler an der Tel Aviv Universität und dem Weizmann-Institut in Israel, der Eötvös-Universität in Budapest und Xerox PARC in Kalifornien konzentrierte er sich auf verschiedene komplexe Systeme – von der Selbstorganisation von Fußgängern über Massenpaniken und Staus sowie Bakterienmustern bis hin zu La Ola-Wellen. An der Technischen Universität Dresden war er Geschäftsführender Direktor des Instituts für Wirtschaft und Verkehr, arbeitete an Verkehrsassistenzsystemen (d.h. frühen selbstfahrenden Fahrzeugen) und einem selbstorganisierten Ampelsteuerungssystem, das patentiert wurde. Er entdeckte, dass viele Massenpaniken durch ein Phänomen namens Crowd-Turbulenz verursacht werden und arbeitete an Möglichkeiten, Katastrophen zu reduzieren und wirksamer zu bekämpfen. Als Professor für Soziologie an der ETH Zürich forschte er im Bereich evolutionäre Spieltheorie und agentenbasierte Computersimulation sozialer Prozesse und Phänomene.
Die Arbeit von Prof. Helbing wird von Hunderten von Medienberichten und Publikationen dokumentiert, darunter mehr als 10 Veröffentlichungen in Nature, Science und PNAS. Er gewann verschiedene Preise, darunter den Idee Suisse Award. Er war Gründer des Kompetenzzentrum für Krisenbewältigung in komplexen sozio-ökonomischen Systemen sowie Mitbegründer des Entscheidungslabors (DeSciL), des Risk Centers, des Kompetenzzentrums Citizen Science, und des Hubs for Ethics and Technology in Zürich, ebenso des Blockchain Labs in Delft. Während der Koordination der FuturICT-Initiative (www.futurict.eu) half er, die Datenwissenschaft und die Computational Social Science in Europa sowie die globale Systemwissenschaft zu etablieren. Ein weiteres Ergebnis ist die Nervousnet Plattform (nervousnet.info).
Helbing ist Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften "Leopoldina" und der Weltakademie für Kunst und Wissenschaft und arbeitete für das World Economic Forum im Rahmen des Global Agenda Councils für komplexe Systeme. Er wurde zum Mitglied der externen Fakultät des Santa Fe Instituts gewählt und gehört heute zur externen Fakultät des Complexity Science Hubs in Wien, sitzt in den Boards des Global Brain Instituts in Brüssel und des Internationalen Zentrums für Erdsimulation in Genf. Er ist auch Mitglied verschiedener staatlicher und akademischer Wissenschaftsausschüsse, die sich mit der digitalen Transformation unserer Gesellschaft befassen.

 

 

 

 

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